Pflanzliche Schafmittel vs Chemische Schlafmittel: Der große Schlafmittel-Vergleich

Pflanzliche Schafmittel vs Chemische Schlafmittel: Der große Schlafmittel-Vergleich

Schlafprobleme können verschiedene Ursachen haben, wie Stress, Angstzustände, Depressionen, Schmerzen, unregelmäßiger Schlafrhythmus oder bestimmte Medikamente. Eine ungesunde Lebensweise mit zu viel Koffein, Alkohol oder Nikotin kann ebenfalls zu Schlafstörungen führen. Genauso können Umweltfaktoren, wie Lärm oder Licht den Schlaf beeinträchtigen. Um gesunden Schlaf zu fördern, gibt es verschiedene Methoden wie Entspannungsübungen, Atemtechniken oder Schlafhygiene-Maßnahmen.

Auch pflanzliche und chemische Schlafmittel können helfen, eine erholsame Nachtruhe zu erreichen. Dabei sollten jedoch die Wirkungen und möglichen Nebenwirkungen genau abgewogen werden.

Pflanzliche Wirkstoffe

Pflanzliche Schlafmittel sind seit Jahrhunderten beliebt, um Schlafprobleme auf natürliche Weise zu behandeln. Einige häufig verwendete pflanzliche Schlafmittel sind zum Beispiel:

  • Baldrian

Baldrian ist eine altbewährte Heilpflanze, die für ihre beruhigenden und entspannenden Eigenschaften auf Körper und Geist bekannt ist. Die Wirkstoffe im Baldrian, wie Valepotriate und Valerensäuren, tragen zu seiner wohltuenden Wirkung bei. Die Wirkung von Baldrian entsteht, wenn seine Inhaltsstoffe das zentrale Nervensystem erreichen und die Produktion von beruhigenden Neurotransmittern wie GABA fördern. Durch die Erhöhung des GABA-Spiegels im Gehirn wird die neuronale Aktivität reduziert, was zu einer Verringerung von Angstzuständen, Stress und Unruhe führen kann. Baldrian kann in verschiedenen Formen angewendet werden, beispielsweise als Tee, Kapseln oder Tinktur. Die sanfte und natürliche Wirkung von Baldrian kann dazu beitragen, eine entspannte Umgebung zu schaffen, die das Einschlafen erleichtert und die Schlafqualität verbessert.

  • Melisse

Die in der Pflanze enthaltenen ätherischen Öle, Flavonoide und Phenolsäuren beeinflussen ebenso das zentrale Nervensystem. Melisse fördert die Produktion von Neurotransmittern wie GABAelisse

  • Lavendel

Lavendel ist eine duftende, leicht wirkende Heilpflanze. Die in Lavendel enthaltenen ätherischen Öle, insbesondere Linalool und Linalylacetat, sind die Hauptbestandteile, die für seine angenehme Wirkung verantwortlich sind. Es wird die Bildung von Serotonin „dem Glückshormon“ angeregt, was zu einer Verringerung von Stress und Unruhe führen kann. Die Anwendung von Lavendel kann auf verschiedene Weise erfolgen, z. B. als ätherisches Öl in einem Diffusor, als Bestandteil von Badezusätzen oder als Inhaltsstoff in Kissen oder Duftsäckchen. Die sanfte und natürliche Wirkung von Lavendel kann dabei helfen, eine entspannte Atmosphäre zu schaffen, die den Einschlafprozess erleichtert und die Schlafqualität verbessert.



CBD zur Beruhigung

CBD, oder Cannabidiol, ist ein natürlich vorkommender Bestandteil der Hanfpflanze, der für seine potenziell entspannenden und beruhigenden Eigenschaften auf Körper und Geist im Trend liegt. Im Gegensatz zu seinem Verwandten THC hat CBD keine berauschenden Wirkungen und wird daher oft als sanfte Alternative für Entspannung und Wohlbefinden genutzt. Die beruhigende Wirkung von CBD wird auf die Wechselwirkung mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System (ECS) zurückgeführt. CBD interagiert indirekt mit den Cannabinoid-Rezeptoren des ECS. CBD ist in verschiedenen Formen erhältlich, wie folgende Aromaprodukte: CBD Öle, in der Kosmetik oder in Form von Blüten, und kann daher leicht in die tägliche Routine integriert werden. Die sanfte und natürliche Wirkung von CBD kann dazu beitragen, eine entspannte Atmosphäre zu schaffen, die das Einschlafen erleichtert und die Schlafqualität verbessert. Es ist wichtig zu beachten, dass CBD im Allgemeinen gut verträglich ist.

Die genannten pflanzlichen Mittel können in verschiedenen Formen wie Tees, Kapseln oder ätherischen Ölen verwendet werden. Vorteile von pflanzlichen Schlafmitteln sind in der Regel ihre sanfte Wirkung und geringere Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen im Vergleich zu chemischen Schlafmitteln. Allerdings können sie bei manchen Menschen weniger wirksam sein und die Wirkung kann von Person zu Person variieren.

 



Mögliche Nebenwirkungen von pflanzlichen Schlafmitteln

Obwohl pflanzliche Mittel wie Baldrian, Melisse, Lavendel und CBD in der Regel gut verträglich sind, können vereinzelt dennoch einige mögliche Nebenwirkungen auftreten. Es ist wichtig, sich dieser Nebenwirkungen bewusst zu sein und auf die individuellen Epfinden und auf körperliche Reaktionen zu achten.

Baldrian: Für die meisten ist Baldrian gut verträglich, in seltenen Fällen  können Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Magenverstimmung oder Unruhe auftreten. In noch selteneren Fällen können allergische Reaktionen wie Hautausschlag oder Atembeschwerden auftreten.

Melisse: Bei der Anwendung von Melisse können gelegentlich Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen oder Schwindel beobachtet werden. Eine Überempfindlichkeit gegen Melisse kann zu allergischen Reaktionen wie Hautausschlag oder Juckreiz führen.

Lavendel: Lavendel ist im Allgemeinen ebenso gut verträglich wie die Vorgänger, aber in einigen Fällen kann es zu Hautreizungen, allergischen Reaktionen oder Kopfschmerzen kommen, insbesondere bei topischer Anwendung oder bei Personen, die empfindlich auf Duftstoffe reagieren.

CBD: Obwohl für die Meisten keine Nebenwirkungen auftreten, können einige Benutzer Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Durchfall, Appetitveränderungen oder Mundtrockenheit erfahren. In seltenen Fällen kann CBD auch zu Schwindel, Benommenheit oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten führen.

Um das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren, sollten Sie immer die empfohlene Dosierung befolgen und auf mögliche Unverträglichkeiten oder Allergien achten. Es ist auch ratsam, vor der Einnahme von pflanzlichen Schlafmitteln einen Arzt zu konsultieren, insbesondere wenn Sie bereits Medikamente einnehmen oder unter chronischen Gesundheitsproblemen leiden.

 

Kurze Einführung in chemische Medikamente

chemische Schlafmittel

Chemische Schlafmittel sind Medikamente, die entwickelt wurden, um Menschen bei Schlafstörungen wie Insomnie oder anderen Schlafproblemen zu helfen. Sie wirken, indem sie das zentrale Nervensystem beeinflussen und so zur Entspannung und Schläfrigkeit beitragen. Einige häufig verwendete chemische Schlafmittel sind Benzodiazepine, wie Diazepam oder Lorazepam, und Antihistaminika, wie Diphenhydramin. Benzodiazepine sind wirksam bei der Behandlung von Angstzuständen und Schlafstörungen, während Antihistaminika häufig als rezeptfreie Schlafmittel verwendet werden.

Die Anwendung von chemischen Schlafmitteln bringt sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich:

  • Vorteile:

Schnelle Wirkung: Chemische Schlafmittel können bei akuten Schlafstörungen eine schnellere Linderung bieten als pflanzliche Alternativen. Sie sind oft stärker und wirken zügiger auf das zentrale Nervensystem ein, wodurch der Schlaf schneller einsetzt.

Wirksamkeit bei schweren Schlafstörungen: Bei ausgeprägten oder chronischen Schlafstörungen können chemische Schlafmittel effektiver sein, da sie in der Regel stärker sind und spezifische Neurotransmitter-Zielstrukturen beeinflussen.

Breites Spektrum an Optionen: Chemische Schlafmittel sind in verschiedenen Formen und Stärken erhältlich, sodass Patienten und Ärzte die am besten geeignete Option für den jeweiligen Fall auswählen können.

  • Nachteile:

 Nebenwirkungen: Die Einnahme von chemischen Schlafmitteln kann zu unerwünschten Nebenwirkungen führen, wie Schwindel, Benommenheit, Kopfschmerzen und kognitive Beeinträchtigungen. Diese Nebenwirkungen können die Lebensqualität beeinträchtigen und die morgendliche Leistungsfähigkeit herabsetzen.

Abhängigkeit und Toleranz: Bei längerer Anwendung können chemische Schlafmittel, insbesondere Benzodiazepine, zu einer körperlichen und psychischen Abhängigkeit führen. Dies kann das Risiko einer Toleranzentwicklung und Entzugssymptomen erhöhen, wenn das Medikament abgesetzt wird.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten: Chemische Schlafmittel können Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben, was zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen oder einer verminderten Wirksamkeit der beteiligten Medikamente führt.

Beeinträchtigung der Schlafarchitektur: Einige chemische Schlafmittel können die natürliche Schlafarchitektur beeinflussen und den Anteil des REM-Schlafs (Rapid Eye Movement) reduzieren. Dies kann zu einer weniger erholsamen Schlafqualität führen.

Hauptunterschiede zwischen pflanzlichen und chemischen Schlafmitteln

Die Unterschiede liegen in der Wirkungsweise, Stärke und den Nebenwirkungen. Während pflanzliche Schlafmittel auf natürlichen Inhaltsstoffen basieren und eine sanftere Wirkung haben, sind chemische Schlafmittel in der Regel stärker und können bei schwereren Schlafstörungen wirksamer sein.

Die Wahl des richtigen Schlafmittels hängt von den individuellen Bedürfnissen und Präferenzen ab. Pflanzliche Schlafmittel sind eine gute Option für Menschen, die eine natürliche Alternative bevorzugen, während chemische Schlafmittel bei schwereren Schlafstörungen möglicherweise besser geeignet sind. Konsultieren Sie immer einen Arzt, bevor Sie neue Produkte oder Behandlungen ausprobieren.

Quellen:

Kasper S, Gastpar M, Müller WE, et al. Silexan, an orally administered Lavandula oil preparation, is effective in the treatment of 'subsyndromal' anxiety
disorder: a randomized, double-blind, placebo controlled trial. Int Clin Psychopharmacol 2010; 25: 277–287

Dressing H, Köhler S, Müller WE. Verbesserung der Schlafqualität mit einem
hochdosierten Baldrian-Melisse-Präparat. Psychopharmakotherapie 1996; 3:
123–130

Plant Extracts for Sleep Disturbances: A Systematic Review

Sleep disorders and plant-based therapy

Schlaf in Zeiten von Covid

Lavendelöl wirkt
angstlösend, antidepressiv,
sedierend, spasmolytisch.

 

 

 

 

 


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